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Information zur Hypophosphatasie
Lesezeit: 3 Minuten Quelle: Alexion Pharmaceuticals
Hypophosphatasie (HPP) ist eine erbliche Systemerkrankung, deren klinische Manifestationen heterogen sind und von muskuloskelettalen, gastrointestinalen und renalen Symptomen über dentale bis hin zu neurologischen Symptomen reichen [1].
Der Erkrankung liegt ein genetisch bedingter Mangel an Aktivität der alkalischen Phosphatase (AP) zugrunde. Während erhöhte AP-Werte schnell auffallen, werden niedrige Serum-AP-Spiegel häufig nicht beachtet [2,3]. Dabei kann eine dauerhaft erniedrigter AP-Aktivität auf Hypophosphatasie (HPP) hinweisen [1]. Allerdings erschweren alters- und geschlechtsabhängige AP-Referenzwerte häufig die korrekte Interpretation, sodass HPP lange unentdeckt bleiben kann.
Bei der Diagnose kann ein speziell entwickelter Algorithmus helfen, um die Erkrankung schnell und präzise zu identifizieren:
Häufige klinische Befunde bei Kindern und Jugendlichen [1,4,5]:
- Frühzeitiger Milchzahnverlust
- Rachitis
- Gebogene Röhrenknochen
- Kraniosynostose
- Muskel-, Gelenk- und Knochenschmerzen
- Muskelschwäche
- Gangauffälligkeiten (Watschelgang)
- Entwicklungsstörung
Häufige klinische Befunde bei Erwachsenen [1,4,5]:
- Schlechter Zahnstatus, Zahnverlust
- Muskel- und Gelenkschmerzen
- Muskelschwäche
- Knochenschmerzen
- Osteomalazie
- Atypische Femur- und Metatraslfrakturen
- Pseudofrakturen
Seit 2015 steht mit Strensiq (Asfotase alfa) eine kausale Therapie für HPP zur Verfügung. Strensiq ist indiziert als Langzeit-Enzymersatztherapie für Patienten bei denen die ersten Symptome der HPP vor Vollendung des 18. Lebensjahres aufgetreten sind, um die Knochenmanifestationen der Erkrankung zu behandeln (siehe Fachinformation und Patientenbogen).
Referenzen:
- Jakob F. Diagnostik und Management der Hypophosphatasie. UNI-MED. 1. Auflage. 2017;71
- Karakostas P, Dolscheid-Pommerich R, Hass MD, Weber N, Brossart P, Schäfer VS. Prävalenz der Hypophosphatasie bei adulten Patienten in der Rheumatologie. Z Rheumatol. 2021. https://doi.org/10.1007/s00393-021-00994-5
- Feurstein E, et al. Identifying adult hypophosphatasia in the rheumatology unit. Orphanet J Rare Dis. 2022;17:435. https://doi.org/10.1186/s13023-022-02572-7
- Whyte MP, Pediatric Bone. 2012; 771–794.
- Hofmann C et al., arthritis + rheuma. 2023; 43:113–119.
Strensiq® 40 mg/ml, 100 mg/ml Injektionslösung. Wirkstoff: Asfotase alfa. Wirkstoffgruppe: Andere Mittel für das alimentäre System und den Stoffwechsel, Enzyme, ATC-Code: A16AB13. Zusammensetzung: Strensiq® 40 mg/ml Injektionslösung: 0,3 ml Durchstechflasche mit 12 mg Asfotase alfa. 0,45 ml Durchstechflasche mit 18 mg Asfotase alfa. 0,7 ml Durchstechflasche mit 28 mg Asfotase alfa. 1,0 ml Durchstechflasche mit 40 mg Asfotase alfa. Strensiq® 100 mg/ml Injektionslösung: 0,8 ml Durchstechflasche mit 80 mg Asfotase alfa. Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Natrium (weniger als 1 mmol (23 mg) pro Durchstechflasche, nahezu natriumfrei). Sonstige Bestandteile: Natriumchlorid, Dinatriumhydrogenphosphat 7 H2O, Natriumdihydrogenphosphat 1 H2O, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Langzeit-Enzymersatztherapie bei Patienten, bei denen die Hypophosphatasie im Kindes- und Jugendalter aufgetreten ist, um die Knochenmanifestationen der Krankheit zu behandeln (siehe Abschnitt 5.1 der Fachinformation). Gegenanzeigen: Schwere oder lebensbedrohliche Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile, wenn die Überempfindlichkeitsreaktion nicht kontrollierbar ist. (siehe Abschnitt 4.4 der Fachinformation). Nebenwirkungen: Sehr häufig: Kopfschmerzen, Erythem, Schmerzen in den Extremitäten, Reaktionen an der Injektionsstelle, Fieber, Reizbarkeit, Kontusion; Häufig: Zellulitis an der Injektionsstelle, verstärkte Hämatomneigung, anaphylaktoide Reaktionen, Überempfindlichkeit, Hypokalzämie, Hitzewallung, orale Hypoästhesie, Übelkeit, Hautverfärbung, Hauterkrankung (gespannte Haut), Myalgie, Nephrolitiasis, Schüttelfrost, Narbe. Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit: siehe veröffentlichte Fachinformation. Verschreibungspflichtig/Rezept- und apothekenpflichtig. Pharmazeutischer Unternehmer/ Zulassungsinhaber: Alexion Europe SAS, 103-105 rue Anatole France, 92300 Levallois-Perret, Frankreich. Stand der Information: Juni 2021
Freigabenummer: DE/STQ-H/0383
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Alexion Pharmaceuticals
Fachinfo Strensiq 40 mgml 100 mgml Injektionslösung:
Patienten-Dokumentationsbogen zur Hypophosphatasie:
Abgabekarte AP-Normwerte:
Differentialdiagnosen für eine niedrige alkalische Phosphatase: