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Projekt „Barrierefreie Praxis“: Mehr Mobilität und Orientierung für alle

Lesezeit: 4 Minuten Quelle: Stiftung Gesundheit

Die Stiftung Gesundheit stellt mit dem Projekt „Barrierefreie Praxis“ ein Instrument zur Verfügung, das die gezielte Suche nach Arztpraxen mit bestimmten Vorkehrungen der Barrierefreiheit ermöglicht – und zwar bundesweit und kostenlos für jedermann.


Menschen mit Behinderungen haben denselben Anspruch auf freie Arztwahl und gleichberechtigten Zugang zu medizinischer Versorgung wie jeder andere Mensch in Deutschland. Was selbstverständlich klingt, ist praktisch aber noch lange nicht umgesetzt: Derzeit verfügen lediglich 80.000 von rund 220.000 Praxen in der ambulanten Patientenversorgung nachweislich über Vorkehrungen der Barrierefreiheit – und längst nicht alle davon decken alle Formen von körperlichen oder kognitiven Einschränkungen ab.

Um Betroffenen die Suche nach einem Arzt mit den benötigten Vorkehrungen zu erleichtern, gibt es das Projekt „Barrierefreie Praxis": Die Stiftung Gesundheit erhebt kontinuierlich den Grad der Barrierefreiheit aller ambulanten Praxen in Deutschland und stellt die Informationen im Rahmen der Arzt-Auskunft kostenlos und frei zugänglich für jedermann zur Verfügung.


Was macht eine Praxis barrierefrei?
Eine barrierefreie Praxis ermöglicht allen Menschen ungehinderten Zugang zu den Räumlichkeiten, bestmögliche Mobilität und Orientierung – und zwar ohne dass Menschen mit Einschränkungen auf fremde Hilfe angewiesen sind. Schon kleine Veränderungen können einen großen Unterschied machen: Handläufe im Treppenhaus, kontrastreiche Beschriftungen und taktile Bodenleisten sind nur einige der vielen Möglichkeiten. Davon profitieren übrigens oft auch andere: So nützt beispielsweise ein stufenfreier Zugang ebenfalls älteren Patienten mit Rollatoren sowie Eltern mit Kinderwagen, die die Praxis besuchen.

Barrierefreie Praxen in der Nähe finden – mit der Arzt-Auskunft
Um Menschen mit körperlichen oder kognitiven Einschränkungen die Suche nach einem passenden Arzt zu erleichtern, erhebt die Stiftung Gesundheit seit dem Start des Projekts im Jahr 2009 kontinuierlich den Grad der Barrierefreiheit der Praxen in Deutschland. Dazu befragt sie jährlich alle Mediziner, die in der ambulanten Patientenversorgung arbeiten, nach den vorhandenen Vorkehrungen zur Barrierefreiheit in ihren Praxisräumen. Die gesammelten Angaben stellt sie Patienten frei zur Verfügung – im Rahmen ihrer Arzt-Auskunft (www.arzt-auskunft.de) und darüber hinaus über die Angebote zahlreicher Kooperationspartner.


Ärzte können Veränderungen auch initiativ melden
Unabhängig von der jährlichen Befragung können Ärzte der Stiftung Gesundheit jederzeit auch initiativ mitteilen, über welche Vorkehrungen zur Barrierefreiheit ihre Praxis verfügt. Denn die Praxislandschaft ist ständig im Wandel: Praxen werden neu eröffnet, geschlossen, verlegt oder im Rahmen von Umbaumaßnahmen behindertengerechter gestaltet – zum Beispiel mit höhenverstellbaren Untersuchungsmöbeln, Haltegriffen im WC oder Orientierungshilfen für Sehbehinderte. In anderen Fällen ergeben sich Veränderungen durch das Personal, etwa dank einer neuen Kollegin, die die Gebärdensprache beherrscht.

 

 

Damit Patienten von neuen Vorkehrungen zur Barrierefreiheit in den Praxen so rasch wie möglich erfahren, sollten Ärzte die entsprechenden Informationen zeitnah an die Stiftung Gesundheit weitergeben. Das geht schnell und einfach über den Online-Fragebogen des Projekts Barrierefreie Praxis" .

 Quelle Stiftung Gesundheit


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