Fachartikel
Erfolgsfaktor Patienten-Compliance
Lesezeit: 3 Minuten Quelle: Praxiswelt
Wie Sie die Therapietreue positiv beeinflussen können
Compliance, also der Grad, in dem Ihre Patienten Termine einhalten, Medikamentenpläne verfolgen und Empfehlungen beachten, ist eine Grundvoraussetzung für den Heilerfolg ihrer Therapie. In dem folgenden Beitrag erfahren Sie, wie Sie das kooperative Verhalten Ihrer Patienten beeinflussen und es mit einfachen Mitteln positiv verändern können.
Vertrauen und Einsicht stärken
Als Arzt wünschen Sie sich, dass die Patienten ihre Therapien freiwillig, eigenverantwortlich, gewissenhaft und in enger Zusammenarbeit mit Ihnen durchführen. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist eine Arzt-Patient-Beziehung, die von gegenseitigem Vertrauen geprägt ist. Als Therapeut können Sie das Vertrauen Ihrer Patienten gewinnen, indem Sie ihnen mit einer positiven und interessierten Grundhaltung begegnen. Nehmen Sie sich Zeit für Gespräche und zeigen Sie Ihrem Gegenüber, dass er oder sie ernst genommen wird. In Gesprächsführungskursen können Sie Ihre Methodenkompetenz rund um den Aufbau und die Pflege von tragfähigen Arzt-Patient-Beziehungen vertiefen. Anregungen und Angebote dazu finden Sie in der PRAXISWELT.
Informationen und Support bieten
Die Entscheidung zur Therapie müssen Sie und der Patient gemeinsam tragen. Sie beide sollten sich als Arzt-Patienten-Team verstehen. Eine ausführliche Information des Patienten über seine Erkrankung und den Behandlungsweg ist dafür wesentlich.
Mit Patienten-Informations-Systemen und Online-Plattformen können Sie Ihre Patienten in diesem Punkt zusätzlich unterstützen. Als Fachportal, das direkt mit Ihrem Rechner verbunden ist, bietet Ihnen die PRAXISWELT schnellen und unkomplizierten Zugriff auf über 70 verfügbare Patienten-Support-Programme. Mit nur wenigen Klicks können Sie betroffenen Menschen die passende Empfehlung geben. So bieten Sie Ihren Patienten wertvolle Impulse und Wege im Umgang mit einer Erkrankung und unterstützen sie dabei, Ihre gemeinsamen therapeutischen Ziele zu erreichen.
Schwierigkeiten und Barrieren aus dem Weg schaffen
Häufig werden Therapie- und Medikamentenpläne schlichtweg aus Vergesslichkeit nicht eingehalten. Viele Pharmahersteller unterstützen Ihre Patienten mit kostenlosen Apps, in an die regelmäßige Einnahme ihrer verordneten Medikamente erinnern. Einige Apps, wie z. B. MyTherapy bietet zudem die Möglichkeit, die Familie in den Medikamentenplan zu involvieren. Gesundheitswerte, wie der Blutdruck, können dokumentiert und ausgewertet werden.
Auch die Darreichungsform von Medikamenten kann die Compliance positiv beeinflussen. Manche Tabletten verschwinden in der Schublade, weil sie zu schwer zu schlucken sind oder eine Salbe wird nicht verwendet, weil die Textur als unangenehm empfunden wird. Sprechen Sie Ihre Patienten auf solche möglichen Barrieren und Präferenzen an. Neben der oralen Einnahme von Medikamenten ermöglichen viele Pharmahersteller neue Wege z. B. Transdermale Systeme (TTS) oder orale Wirkstofffilme (OTF), bei denen die Wirkstoffe über die Haut oder Mundschleimhaut aufgenommen wird. Auch die Galenik von Cremes und Salben entscheidet, ob diese bei gleicher Wirkstoffzusammensetzung beim Auftragen individuell als angenehm empfunden wird.
Motivation und Glaube an den Therapieerfolg
Psychosoziale und Verhaltensfaktoren können die Compliance der Patienten ebenfalls beeinflussen. Dabei sind der Glaube an die Wirkung einer Therapie, die Fähigkeit, Nebenwirkungen auszuhalten, eine positive Einstellung aufrechtzuerhalten sowie das Selbstvertrauen entscheidend. Diese Bereiche können Sie im aktiven Dialog mit Ihren Patienten positiv beeinflussen. Besprechen Sie diese Punkte gemeinsam, lenken Sie die Aufmerksamkeit explizit auf die Erfahrungen, die Ihr Patient schildert und beraten Sie lösungsorientiert.
Patiententagebücher können unterstützen, Erfolge zu dokumentieren und den Therapieerfolg aus der Perspektive des Betroffenen transparent zu machen. Gesundheitszustand, Behandlungsmethoden sowie auch die psychische Verfassung, Stimmung und Schmerzintensität sollten darin täglich notiert werden. Aus den Notizen kann später beidseitig nachvollzogen werden, ob Medikamente und Behandlung die erwünschte Wirkung erbringen oder ob Änderungen vorgenommen werden sollten. Ein wertvoller Nebeneffekt ist die höhere Motivation des Patienten bei der Bekämpfung der Krankheit. Betroffene werden ermutigt, ihre Arztbesuche, Kontrollen und wichtige Therapieschritte fortzuführen. Zahlreiche Apps und andere elektronische Tagebücher erleichtern das regelmäßige Eintragen. Auch hier finden Sie interessante Angebote in der PRAXISWELT, die auf bestimmte Krankheitsbilder zugeschnitten sind.
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