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STELLENWERT DER ALGINATE DER NEUEN GERD-LEITLINIE

Lesezeit: 3 Minuten Quelle: Reckitt

Update der Leitlinie zur Refluxkrankheit
Alginate sind bekannt als freiverkäufliche Präparate bei der Behandlung von Refluxsymptomen in der Apotheke. Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) berücksichtigt diese nun in ihrem jüngst veröffentlichten Update zur „S2k-Leitlinie Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) und eosinophile Ösophagitis“.1 Alginate rücken bei der leitliniengerechten Behandlung von Reflux damit künftig an verschiedenen Stellen in den Blickpunkt.

Alginate für NERD-Therapie empfohlen
Die neue Leitlinie empfiehlt Alginate für die Behandlung von Patienten mit nicht-erosiver Refluxkrankheit (NERD).1 Bisher wurden für die Therapie mit niederpotenten Medikamenten lediglich Antazida und H2-Rezeptorantagonisten empfohlen.2 Gleiches gilt für das Behandeln typischer Refluxbeschwerden „ohne Alarmsymptome“: Hier sind laut Leitlinie Alginate für die probatorische Symptomkontrolle geeignet.1

Alginate können Acid Pocket eliminieren
Erstmalig wird in der aktualisierten Leitlinie die sogenannte Acid Pocket beschrieben und erklärt. Die Acid Pocket ist ein Reservoir für Säurereflux, das sich im Magen unterhalb des Übergangs zum Ösophagus bildet. Alginate sind, im Gegensatz zu Antazida, in der Lage, diese Acid Pocket zu eliminieren.

Alternative Empfehlungen für GERD-Therapie
Ebenso erneuert sich die Empfehlung für Patienten mit persistierenden Refluxbeschwerden. Alternativ zum Wechsel auf einen anderen PPI oder zur Dosisverdoppelung rät das Leitlinien-Update auch zur Kombination des PPI mit Alginat – entweder kontinuierlich 4x am Tag oder als Add-on bei Bedarf.1 Und insbesondere, wenn der Reflux im Rahmen einer GERD nachts auftritt, sind Alginate laut der aktualisierten Leitlinie ein probates Mittel – sie können alternativ zu einem PPI unmittelbar vor dem Schlafengehen eingenommen werden.1

Auch während der Schwangerschaft verträglich
Bei der Behandlung von Refluxbeschwerden bei Schwangeren haben sich Alginate als sichere Option bewährt: Im empfohlenen Step-up Management zählt die Leitlinie diese bei den medikamentösen Behandlungsoptionen nach Allgemeinmaßnahmen mit an vorderster Stelle auf.1

Interview: Erstbehandlung typischer Refluxsymptome ohne familiäre GI-Vorerkrankung und Alarmsignale (Prof. Madisch) - Praxiswelt

Zum Thema Reflux in der Schwangerschaft Prof. Labenz | Prof. Madisch

Zum Thema Behandlung persistierender Refluxsymptome trotz PPI-Einnahme Prof. Labenz | Prof. Madisch


1. Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V. (DGVS; Hrsg.). S2k-Leitlinie: Gastroösophageale Refluxkrankheit, AWMF Register Nr. 021-013, März 2023, https://www.dgvs.de/wp-content/uploads/2023/03/LL-Reflux_Leitlinie_final_13.03.23.pdf (zuletzt aufgerufen 15.03.2023).
2. Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V. (DGVS; Hrsg.). S2k-Leitlinie: Gastroösophageale Refluxkrankheit, AWMF Register Nr. 021-013, Stand 2014.

 

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