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Übergewicht und Adipositas in jungen Jahren verdoppelt Risiko für frühen Darmkrebs

Lesezeit: 3 Minuten Quelle: MEDMIX Online

Das Risiko für frühen Darmkrebs ist bei Menschen mit Übergewicht oder Adipositas etwa doppelt so hoch war wie bei den Normalgewichtigen.

Unter dem Strich nimmt die Zahl der Darmkrebs-Erkrankungen bei jungen Erwachsenen zu, gleichzeitig steigt auch der Anteil junger Menschen mit Übergewicht und Adipositas. Ob es einen Zusammenhang zwischen diesen beiden Beobachtungen gibt, war allerdings bislang nicht bekannt. Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen. Wobei allerdings meist Ältere ab dem 50. Lebensjahr betroffen sind. In vielen Ländern nimmt jedoch in den letzten Jahren die Zahl der Darmkrebserkrankungen bei jüngeren Erwachsenen zu.

Darmkrebs bei jungen Jahren Menschen mit Übergewicht und Adipositas

hierzu konnten jedenfalls Wissenschaftler im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) nun zeigten, dass das Risiko für frühen Darmkrebs bei jungen Menschen mit Übergewicht und Adipositas im Vergleich zu normalgewichtigen Altersgenossen deutlich erhöht ist.

Seit längerem ist bekannt, dass es einen Zusammenhang zwischen einem hohen Body-Mass-Index (BMI) und dem Darmkrebsrisiko gibt. In einer Studie war der Body-Mass-Index zum Zeitpunkt der Diagnose und nach der Diagnose von Darmkrebs mit dem Sterblichkeitrisiko verbunden.

Welchen Einfluss dabei das Alter spielt, wurde bisher nicht untersucht. Da aber Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit) gerade in der jüngeren Generation an Häufigkeit zunehmen, liegt die Vermutung nahe, dass diese Entwicklung eine der Hauptursachen für das häufigere Auftreten von Darmkrebs bereits im jüngeren Lebensalter sein könnte.

Fall-Kontroll-Studie DACHS (Darmkrebs: Chancen der Verhütung durch Screening)

Um zu prüfen, ob diese Vermutung stimmt, führten die Wissenschaftler eine umfassende statistische Analysen durch. Man griff dazu auf Daten aus der laufenden Fall-Kontroll-Studie DACHS zurück. Das ist übrigens einer der weltweit größten Studien zu Darmkrebs, die sie seit dem Jahr 2003 am Deutschen Krebsforschungszentrum durchführen.

An dieser Studie nahmen zwischen 2003 und 2020 insgesamt 6.602 Personen mit Darmkrebs teil. Zudem 7.950 Menschen ohne Darmkrebs teil. In der Gruppe der Erkrankten waren 747 und in der Kontrollgruppe 621 Personen jünger als 55 Jahre. Die Wissenschaftler befragten die Teilnehmer zu ihrem Gewicht im Alter von 20 und 30 Jahren sowie etwa 10 Jahre vor der Krebsdiagnose beziehungsweise vor der Befragung. Aus den Daten ermittelten sie das Risiko einer frühzeitigen Erkrankung an Darmkrebs bei Übergewicht (BMI 25 bis <30 kg/m2) und Adipositas (BMI ≥30 kg/m2, Adipositas). Und zwar im Vergleich zu Normalgewichtigen (BMI <25 kg/m2).

Doppelt so hohes Risiko

Dabei fand das Team heraus, dass das Risiko einer frühen Darmkrebs-Erkrankung bei Menschen mit Übergewicht oder Adipositas etwa doppelt so hoch war wie bei den Normalgewichtigen. Lag bereits im Alter von 20 Jahren eine Adipositas vor, betrug ihr Risiko sogar das 2,6-fache. Auch Übergewichtige mit einem BMI von 25 bis 30 kg/m2 hatten ein erhöhtes Risiko, früh an Darmkrebs zu erkranken.

Die Ergebnisse der Forschergruppe untermauern die Vermutung, dass die Zunahme des Übergewichts und der Adipositas in der jüngeren Generation einer der Hauptgründe für das häufigere Auftreten von frühem Darmkrebs darstellt. Dementsprechend könnten Maßnahmen zur Prävention von Übergewicht und Adipositas gerade in jüngeren Generationen für die Vorbeugung von Darmkrebs große Bedeutung haben.


Literatur:

Li H, Boakye D, Chen X, Jansen L, Chang-Claude J, Hoffmeister M, Brenner H. Associations of body mass index at different ages with early-onset colorectal cancer. Gastroenterology. 2021 Dec 13:S0016-5085(21)04074-9. doi: 10.1053/j.gastro.2021.12.239. Epub ahead of print. PMID: 34914944.

Kroenke CH, Neugebauer R, Meyerhardt J, Prado CM, Weltzien E, Kwan ML, Xiao J, Caan BJ. Analysis of Body Mass Index and Mortality in Patients With Colorectal Cancer Using Causal Diagrams. JAMA Oncol. 2016 Sep 1;2(9):1137-45. doi: 10.1001/jamaoncol.2016.0732. PMID: 27196302; PMCID: PMC5016213.


Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum


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