Medizin & Wissenschaft

Medizinklimaindex Herbst 2019 erneut im negativen Bereich

Lesezeit: 3 Minuten Quelle: Stiftung Gesundheit

Seit 2006 ermittelt die Stiftung Gesundheit halbjährlich, wie die Ärzte und Zahnärzte in Deutschland ihre wirtschaftliche Lage und die Aussichten für die kommenden sechs Monate einschätzen. Der resultierende Medizinklimaindex (MKI) dient als Indikator für die Stimmung im Gesundheitswesen. Erhoben wird der MKI analog zum Geschäftsklima für die gewerbliche Wirtschaft des IFO-Instituts.
Die Stiftung Gesundheit hat den Medizinklimaindex (MKI) für Herbst 2019 veröffentlicht: Mit einem Wert von -0,5 liegt der Index der Gesamtärzteschaft erneut im negativen Bereich. Damit hält sich die pessimistische Grundstimmung nun bereits seit zwei Jahren.

 

Der MKI wird halbjährlich von der Gesellschaft für Gesundheitsmarktanalyse im Auftrag der Stiftung Gesundheit erhoben.(Grafik-Link: https://www.stiftung-gesundheit.de/images/forschung_download/medizinklimaindex-im-zeitverlauf-standherbst-2019_web.jpg)

 

Betrachtet man die einzelnen Fachgruppen getrennt, zeigen sich jedoch sehr unterschiedliche Werte für die Einschätzung der aktuellen und künftigen wirtschaftlichen Lage: Während sich die Stimmung der Haus- und Zahnärzte in diesem Untersuchungszeitraum verschlechterte, geht der Trend bei Fachärzten und Psychologischen Psychotherapeuten nach oben.

 

Hausärzte wieder pessimistischer
Die Erwartungshaltung der Hausärzte hat sich seit dem Frühjahr deutlich verschlechtert: Ihr Fachgruppen-Index verlor 12,2 Punkte und liegt derzeit mit einem Wert von -7,2 auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung. Aktuell beurteilt weniger als ein Drittel der Hausärzte die wirtschaftliche Lage als gut. Rund vier von zehn Hausärzten erwarten eine Verschlechterung in den kommenden sechs Monaten.


Aufwind für Fachärzte
Für die Fachärzte geht es hingegen bergauf: Ihre wirtschaftliche Erwartung liegt mit -0,7 zwar noch im negativen Bereich, stieg aber im Vergleich zur Erhebung im Frühjahr um 6,4 Punkte an. Ihre momentane wirtschaftliche Lage beurteilen die Fachärzte ähnlich wie die Hausärzte, doch ihre Erwartungshaltung für die kommenden sechs Monate ist deutlich optimistischer.

 

Zahnärzte erwarten Verschlechterung
Die wirtschaftliche Erwartung der Zahnärzte hat sich seit dem Frühjahr um mehr als zehn Punkte auf einen Wert von -6,3 verschlechtert. Weniger als ein Drittel der Zahnärzte schätzt die derzeitige Situation als gut ein. Nur 6,3 Prozent der Zahnärzte erwarten eine Verbesserung; hingegen rechnen 18,8 Prozent mit einer Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage.


Stimmungs-Hoch bei den Psychologischen Psychotherapeuten
Dass der aktuelle MKI nur knapp im negativen Bereich liegt, ist einem ungewöhnlich kräftigen Stimmungsaufschwung bei den Psychologischen Psychotherapeuten zu verdanken: Ihr Fachgruppen-Index kommt in der aktuellen Befragung auf einen Wert von +31,6. Das ist der höchste jemals gemessene Wert in dieser Fachgruppe. 52,6 Prozent der Psychologischen Psychotherapeuten stufen ihre wirtschaftliche Lage derzeit als gut ein. 15,8 Prozent rechnen sogar mit einer weiteren Verbesserung, während nur 5,3 Prozent eine Verschlechterung erwarten. Damit zeigt sich diese Fachgruppe so optimistisch wie noch nie.

 

Die detaillierten Ergebnisse finden Sie auf der Website der Stiftung Gesundheit in der Rubrik Forschung.

http://www.stiftung-gesundheit.de/pdf/studien/Medizinklimaindex_Herbst_2019.pdf

 


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