Ayurveda-Kuren im Ausland sind eine wunderbare Möglichkeit, um dem Alltagsstress zu entfliehen und Körper, Geist und Seele wieder in Einklang zu bringen. Ayurveda ist eine jahrtausendealte Heilkunst aus Indien, die auf eine ganzheitliche Verbesserung von Körper, Geist und Seele abzielt. Weltweit gibt es mittlerweile in vielen Ländern Ayurvedazentren und -resorts, die sich auf die Durchführung von Ayurvedakuren spezialisiert haben. Die Auswahlmöglichkeiten an Kurangeboten sind riesig – angefangen bei entspannenden Wellnessanwendungen über Verjüngungs- und Entgiftungskuren (Panchakarma) bis hin zu medizinischen Kuren, die auf ganz konkrete Beschwerden und Krankheitsbilder ausgerichtet sind.
Doch wie finden Sie das passende Angebot für sich? In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, worauf Sie bei der Auswahl einer Ayurvedakur im Ausland achten sollten, und geben Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie in wenigen Schritten die für Sie passende Kur finden können.

Schritt 1: eigene Erwartungshaltung klären

Viele Menschen denken bei Ayurveda ausschließlich an entspannende Massagen, gutes Essen und pures Wohlgefühl, doch eine richtig durchgeführte Reinigungskur ist kein Picknick, sondern kann körperlich und psychisch sehr anstrengend sein.

Damit Erwartung und Wirklichkeit nicht zu weit auseinanderklaffen, sollten Sie klar entscheiden, was für Sie im Vordergrund steht. Der gesundheitliche Aspekt oder das Erholung, Wellness und Relaxen? Die gute Nachricht: Ayurveda bietet Ihnen das volle Spektrum.

Wenn Sie unsicher sind, welches Angebot für Sie das richtige ist, können Sie spezialisierte Reiseanbieter konsultieren, die Ihre Bedürfnisse erfragen und Sie zu passenden Angeboten beraten. Insbesondere wenn der Wunsch nach der Behandlung einer Krankheit im Vordergrund steht, sollten Sie mit Ihrem behandelnden Arzt sprechen und klären, was Ayurveda für Sie tun kann und ob es Gründe gibt, die dagegensprechen.

Schritt 2: die geeignete Kur auswählen

Es gibt verschiedene Arten von Ayurvedakuren, die sich auf unterschiedliche Beschwerden und Bedürfnisse konzentrieren. Einige der bekanntesten Arten sind Panchakarma und Ayurveda-Wellness. Panchakarma ist eine ayurvedische Reinigungskur, die darauf abzielt, den Körper von Giftstoffen zu befreien und das Gleichgewicht von Körper, Geist und Seele wiederherzustellen. Die Kur umfasst verschiedene Behandlungen, wie beispielsweise Ölmassagen, Dampfbäder und Kräuteranwendungen sowie eine spezielle Diät. Die Kur dauert in der Regel mehrere Tage bis Wochen, daher sollten Sie ausreichend Zeit einplanen. Während der Panchakarmakur soll der Körper zur Ruhe kommen, um die Selbstheilungskräfte aktivieren und den Stoffwechsel unterstützen zu können.

Wenn Sie ein bestimmtes Leiden im Rahmen einer Ayurvedakur behandeln lassen wollen, wird eine professionelle Ayurvedaklinik immer zunächst eine umfassende Anamnese durchführen und einen individuellen Behandlungsplan für Sie erstellen. Medizinisches Ayurveda und eine Panchakarmakur sollten Sie nur unter Anleitung eines qualifizierten und erfahrenen Ayurvedaarztes oder -therapeuten durchführen.

Ayurveda-Wellness hingegen ist eine Entspannungskur, die sich auf die Erholung von Körper und Geist konzentriert. Hier werden Sie in der Regel ausführliche Beschreibungen und Angebote finden, aus denen Sie das auswählen, was für Sie am attraktivsten ist.

Schritt 3: die Wahl des Landes und der Region

Wenn Sie über eine Ayurvedakur nachdenken, stellt sich früher oder später die Frage, ob Sie diese in einem der Ursprungsländer wie Indien oder Sri Lanka oder lieber in den heimischen Gefilden durchführen möchten. Daher möchten wir eines vorweg nehmen: Authentisches, gutes Ayurveda finden Sie heute überall – schwarze Schafe leider auch. Daher sollten Sie andere Kriterien für die Ortswahl heranziehen – zum Beispiel welche Klimabedingungen am besten für Ihre Konstitution geeignet sind. Im Ayurveda unterscheidet man zwischen drei Hauptenergien, den sogenannten Doshas, die die Konstitution prägen: Vata, Pitta und Kapha. Jede Konstitution hat individuelle Bedürfnisse, die bei der Auswahl des Landes und der Region berücksichtigt werden sollten. Beispielsweise sind für eine Vata-Konstitution warme und feuchte Klimabedingungen am besten geeignet, während für eine Pitta-Konstitution eher kühle und trockene Bedingungen empfohlen werden.

Schritt 4: Qualitätsmerkmale der Ayurvedaklinik prüfen

Nicht alle angebotenen Kuren werden unter Anleitung eines Arztes oder Heilpraktiker durchgeführt. Im Falle von Ayurveda-Wellness- und Beautykuren ist das auch nicht notwendig. Wenn es sich allerdings um Ayurvedakuren mit medizinischem Anspruch handelt, muss medizinisch qualifiziertes und autorisiertes Personal vor Ort sein. Sie sollten also darauf achten, dass hohe Standards in Bezug auf Qualität und Sicherheit erfüllt werden.

Wichtige Zertifizierungen sind zum Beispiel die des NABH (National Accreditation Board for Hospitals & Healthcare Providers) und des JCI (Joint Commission International). Diese stellen sicher, dass die Klinik bestimmte Standards in Bezug auf Qualität und Patientensicherheit erfüllt.

Zusätzlich gibt es auch Zertifizierungen, die speziell für Ayurvedakliniken entwickelt wurden, wie zum Beispiel das Ayush-Zertifikat in Indien oder das EAFA (European Ayurveda Medical Association) in Europa. Diese Zertifizierungen garantieren, dass die Klinik bestimmte Qualitätsstandards in Bezug auf Ayurvedatherapien erfüllt.

Zudem ist entscheidend, dass die Ayurveda-Ärzte in der Klinik eine geeignete Qualifikation haben, um eine professionelle Behandlung und Beratung gewährleisten zu können.
In Indien gibt es zum Beispiel das Bachelor of Ayurvedic-Medicine-and-Surgery-Studium, kurz BAMS, das eine fünfjährige Ausbildung in Ayurveda beinhaltet. In Europa gibt es verschiedene Ausbildungswege, die von der EAFA anerkannt werden. In der Regel können Sie auf der Website des Anbieters recherchieren, ob die betreuenden Ayurveda-Ärzte eine entsprechende Ausbildung und Zertifizierung nachweisen können.

Tipp 5: auf das Rahmenprogramm und Serviceangebot achten

Je nachdem welche Art der Ayurvedakur Sie anstreben, können bestimmte Rahmenangebote wie Yoga und Meditation sehr wertvoll sein. Yoga unterstützt den Reinigungsprozess und bringt Körper und Geist in Einklang. Daher ist dies häufig ein wesentlicher Baustein einer Kur. Meditation unterstützt die Entspannung und Reinigung auf geistiger Ebene und ist ebenfalls eine gute Ergänzung.

Wenn Sie eine medizinische Kur machen, sollten Sie neben Yoga und Meditation keine sportlichen Aktivitäten oder ausgedehnte Ausflüge planen. Mit Ruhe können Sie Ihren Körper und Geist am besten beim Entgiften und Regenerieren unterstützen.

Falls Sie eine Wellnesskur machen wollen, können Sie natürlich ein buntes Rahmenprogram wahrnehmen und schauen, welches Angebot Sie am meisten anspricht.

Achten Sie unbedingt darauf, dass auch die Küche nach Ayurveda ausgerichtet ist. Es sollte selbstverständlich sein, dass Sie sich gemäß Ihrer Konstitution ernähren können. Das können Anbieter auf verschiedene Weise ermöglichen – zum Beispiel mit einem individuellen Gericht, das speziell für Ihren Konstitutionstyp zubereitet wird, mit einem Buffet, dass das nach Vata, Pitta und Kapha getrennt ist, oder mit Tellergerichten, die allgemein auf alle Doshas ausgleichend wirken.

Mit der richtigen Erwartungshaltung und einem Blick für die wesentlichen Qualitätskriterien sowie die eigenen Bedürfnisse wird es Ihnen leichter fallen, im Angebotsdschungel die richtige Wahl zu treffen. Es gibt zudem verschiedene Reiseanbieter, die sich auf Ayurvedareisen spezialisiert haben und Sie auf Wunsch gerne unterstützen. In diesem Sinne – viel Freude beim Suchen und Finden Ihrer Ayurvedakur.