Ernährung & Lifestyle

Die Reiseapotheke – im Urlaub für alle Fälle gerüstet

Lesezeit: 3 Minuten Quelle: Praxiswelt

Ob Wochenendtripp nach Rom, Wandern in den Vogesen oder Strandurlaub auf Mallorca – Ihre Reiseapotheke sollten Sie so gründlich wie Ihren Urlaub planen. Unterwegs ist es oft mühsam und zeitintensiv die passenden Medikamente oder Hilfsmittel zu erhalten. Damit Sie Ihre wertvollen Urlaubstage im Fall der Fälle nicht mit der Suche nach Arztpraxen oder Apotheken verbringen müssen, sollten Sie auf die häufigsten Gesundheitsprobleme vorbereitet sein. In diesem Artikel geben wir Ihnen Tipps und Anregungen rund um Ihre Reiseapotheke.

Hilfe bei Durchfallerkrankungen

Ungewohntes Essen, Hitze und Krankheitserreger können im Urlaub leider schnell eine durchschlagende Wirkung erzeugen. Bei Durchfall stellt der Flüssigkeitsverlust die größte Gefahr dar. Packen Sie vorsorglich Elektrolyt- und Glukosepulver in die Reiseapotheke, um das Wasser und die verlorenen Salze effektiv ausgleichen zu können. Wenn „Montezumas Rache“ Sie unterwegs erwischt, kann der Wirkstoff Loperamid die Darmmotorik vorübergehend beruhigen. Sollten Sie zusätzlich Fieber entwickeln oder Blut im Stuhl haben, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

TIPP: Lassen Sie die Finger von rohen, ungekochten Nahrungsmitteln und bestellen Sie Getränke besser ohne Eiswürfel. Obst sollten Sie vor dem Verzehr schälen.

Wundversorgung im Urlaub

Gegen kleine und größere Blessuren wie Schürfwunden, Schnittverletzungen oder Blasen an den Füßen sollten Sie im Urlaub immer gewappnet sein. Säubern Sie solche Wunden mit Wunddesinfektionsmittel und entfernen Sie Fremdpartikel sorgfältig. Kleine, oberflächliche Schürfwunden, Kratzer oder Risse sind in der Regel unproblematisch, können aber beim Kontakt mit Chlor- oder Meerwasser unangenehm brennen. Zudem bremst das ständige Aufweichen des Schorfs den Heilungsverlauf und birgt ein Infektionsrisiko. Aus diesen Gründen sollten Sie die Wunde möglichst trocken halten. Mit wasserfesten Pflastern kann Ihr Bade- und Urlaubsspaß ungehemmt weitergehen.

Im Urlaub sind wir meist deutlich aktiver als im Alltag. Um Blasen an den Füßen vorzubeugen oder zu behandeln, sollten Sie immer Blasenpflaster im Gepäck haben.


Fieber und Schmerzen

Um gegen Fieber und Schmerzen gerüstet zu sein, sollten Sie geeignete Fieber- und Schmerzmittel in der Reiseapotheke haben. Für kleinere Kinder eignen sich Zäpfchen, Fiebersaft oder Dragees besonders gut. Auch ein Fieberthermometer ist wichtig.
Zur Behandlung von Kopf-, Zahn- und Gliederschmerzen sowie Fieber sollten Sie Arzneimittel mit den Wirkstoffen Paracetamol, Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure dabei haben. Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke beraten und lesen Sie vor der Einnahme immer die Beipackzettel.

 

Erkältungen und Ohrenschmerzen

Vor allem wenn viel geschwommen und geplanscht wird, kann es bei Kindern schnell zu Schnupfen oder Ohrenschmerzen kommen. Bestücken Sie Ihre Reiseapotheke vorsorglich mit abschwellend wirkenden Nasentropfen in der altersgerechten Wirkstoffdosierung und denken Sie auch an schmerzlindernde Ohrentropfen. Ihr Apotheker zuhause hilft Ihnen, die richtigen Mittel zu finden.

 

Sonnenbrand vermeiden und behandeln

Ob im Süden oder in den Bergen – überall, wo Sie der Sonne ausgesetzt sind, sollten Sie auf ausreichenden Sonnenschutz achten. Denken Sie dabei auch an Lippenschutz mit einem hohen Lichtschutzfaktor. Für Kinder und Babys ist ein sehr hoher Lichtschutzfaktor sinnvoll, da ihre Haut sehr empfindlich auf UV-Strahlung reagiert. Bei Erwachsenen sollten Sie den Lichtschutzfaktor auf Ihren Hauttyp und den UV-Index abstimmen. Ihren Hauttyp kann der Hautarzt leicht bestimmen. Bei Europäern liegt er in der Regel zwischen 1 (keltischer Typ) und 4 (mediterraner Typ). Der UV-Index gibt die Stärke der Sonnenstrahlung an. Mittlerweile wird er an vielen Stränden in Europa auf Displays angezeigt. Folgende Formel ist ein guter Anhaltspunkt: Wenn Sie den Hauttyp 1 oder 2 haben, sollten Sie immer einen Lichtschutzfaktor wählen, der mindestens fünfmal so hoch wie der momentane UV-Index ist; bei Hauttyp 3 zumindest dreimal so hoch und bei Hauttyp 4 doppelt so hoch.
Wenn Sie doch mal einen Sonnenbrand bekommen, ist ein kühlendes Gel mit Aloe vera oder ein Antihistamingel, eventuell mit Hydrocortison, eine gute Option. Damit können Sie auch Insektenstiche behandeln.

 

Reiseapotheken-Checkliste

  • WunddesinfektionsmittelWasserfeste Pflaster
  •  Normale Pflaster
  • Blasenpflaster
  • Fieberthermometer
  • Fieber- und Schmerzmittel
  • abschwellend wirkendes Nasenspray
  • schmerzlindernde Ohrentropfen
  • Elektrolyt- und Glucosepulver
  • Tabletten gegen akuten Durchfall
  • Sonnenschutzmittel für Körper und Lippen
  • Aloe vera oder ein Antihistamingel

TIPP: Die Beipackzettel angebrochener Mittel gehören immer in die Verpackung, damit Verwechslungen bezüglich der Anwendung und Dosierung ausgeschlossen sind. Lagern Sie Ihre Reiseapotheke immer an einem lichtgeschützten, kühlen und kindersicheren Ort. Medikamente, die abgelaufen sind, dürfen nicht mehr verwendet werden.


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