Ernährung & Lifestyle

Die Quitte – das heimliche Superfood

Lesezeit: 3 Minuten Quelle: Praxiswelt

Im Oktober leuchten sie wieder gelb von den Bäumen – diese wundersamen Früchte, von denen viele rätseln, ob es sich nun um Birnen oder Äpfel handeln mag. Weder noch: Die Quitten sind eine Gattung für sich, gehören aber ebenfalls zu der Familie der Rosengewächse. Im reifen Zustand duften sie wunderbar aromatisch – doch wer einmal spontan der Verlockung nachgegeben hat, weiß, dass die gelben Früchtchen roh ungenießbar sind. Sie schmecken bitter und sind steinhart. Gekocht und weiterverarbeitet sind Quitten jedoch ein absoluter Gaumenschmaus und zudem noch richtig gesund. Hier kommen interessante Infos und Inspirationen rund um das verkannte Superfood.

Vitaminbombe und uraltes Heilmittel

Die in der Frucht enthaltenen Nährstoffe wie Kalium, Natrium, Zink, Eisen, Kupfer, Mangan und Fluor sowie Vitamin A, Folsäure und viel Vitamin C machen die Quitte zu einem echten Superfood. Zudem stecken sie voller Ballaststoffe, allen voran die Pektine, die große Mengen Wasser binden können, das Darmvolumen erhöhen und somit den Stuhlgang regulieren. Zudem bindet das Pektin im Darm Fette und Cholesterin und hilft, den Blutzuckerspiegel in Balance zu halten.

Bereits in der Antiken waren die Quitten als Heilmittel bekannt. Aus den Quittenkernen wurde Quittenschleim hergestellt. Er wurde zur Behandlung von Husten oder zur Behandlung von Verbrennungen, Hautentzündungen, entzündlichen Darm- oder Magenbeschwerden sowie Verstopfung verwendet. Er soll beruhigend auf gereizte Haut, entzündungshemmend und wundheilungsfördernd wirken. Heute kommt die Quitte aufgrund der hautfreundlichen Eigenschaften häufig in Kosmetikprodukten zum Einsatz.

Hinweis: Wenn Sie Beschwerden behandeln wollen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über geeignete Mittel. Die Quitte ist zwar sehr gesund, sollte aber nicht ohne Rücksprache für die Selbsttherapie genutzt werden, da die Kerne auch Blausäure enthalten. Allerdings können Sie sich ungehemmt auf die köstlichen Eigenschaften des Fruchtfleischs konzentrieren.

Quitten einkochen: So wird’s gemacht

Beim Kochen, Dünsten und Backen entfalten Quitten ihr besonderes Aroma, in dem Anklänge von Birnen, Äpfeln, Zitronen und Rosen zu finden sind. Die Bitterstoffe verschwinden durch den Garprozess vollständig. Am häufigsten werden sie eingekocht, um Quittenmarmelade, Mus oder Gelee herzustellen und das ist kinderleicht:

Gelee, Mus oder Marmelade herstellen:

  • Quitten haben einen leichten Flaum, der bitter schmeckt. Mit einem Küchenhandtuch oder einem Mikrofasertuch lässt er sich einfach abreiben. Lösen Sie den Stielansatz ab und waschen Sie die Früchte. Schälen Sie das Fruchtfleisch mit einem Messer von dem Kerngehäuse und schneiden Sie es in kleine Stücke.
  • Für Quittenmarmelade kochen Sie die kleinen Stückchen mit ein wenig Wasser ein, bis sich weich sind. Nach ca. 15 Minuten mit einem Pürierstab fein zu Mus zerkleinern.
  • Auf 1 kg der gelben Früchtchen verwenden Sie nun 500 g Gelierzucker. Sie können weniger Gelierzucker als auf der Verpackung empfohlen verwenden, da die bereits Quitten sehr viel von dem natürlichen Geliermittel Pektin enthalten. Folgen Sie ansonsten den Herstellerangaben auf dem Produkt und machen Sie eine Gelierprobe.
  • Wenn Sie Gelee herstellen möchten, geben Sie die eingekochten Stücke in ein Sieb mit einem Passiertuch und lassen es abtropfen. Mit dem Saft verfahren Sie wie mit der Marmelade.
  • Mit einem Hauch Zimt wird diese Marmelade oder das Gelee zum Herbst- und Winterhighlight auf dem Frühstückstisch. Sie können die Zimtstangen mitkochen oder die Leckerei mit Zimtpulver würzen.
  • Die Masse heiß in ausgekochte Einmachgläser füllen, luftdicht verschließen und auskühlen lassen. Mit einem selbstgestalteten Etikett ist Ihr Quittenzauber immer ein besonderes Geschenk – ideal als Mitbringsel zu einer Einladung.

Köstliche Quittenideen

  • Quitten müssen nicht unbedingt geschält werden. Jedoch können Sie die Quittenschalen trocknen und daraus einen aromatischen Quitten-Tee zaubern.
  • Gekochte Quitten lassen sich sehr gut entsaften und zur Herstellung von Quittensaft sowie von alkoholhaltigem Quittenlikör oder Quittenwein verwenden.
  • Sie haben ein gutes Rezept für Ihren Lieblingsapfelkuchen? Verwandeln Sie ihn einfach in einen Quittenkuchen und ersetzen Sie die Frucht eins zu eins.
  • Auch für die Chutney und Senf-Fans ist die Quitte eine Bereicherung. Quittenchutney als Beilage zu Fleischgerichten oder Quittensenf zu würzigem Käse sind eine geniale Kombination.
  • Quittensenf können Sie aus dem Püree herstellen, das nach der Gelee Produktion im Sieb geblieben ist. Verwenden Sie auf 200 g Püree ca. 80 ml hochwertigen, hellen Weinessig, 1 gehäuften Esslöffel Zucker und 40 g gelbes Senfpulver.

 


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