Ernährung & Lifestyle
Aufnahme von Beta-Carotin, der Vorstufe von Vitamin A, wichtig
Lesezeit: 3 Minuten Quelle: MEDMIX Online
Beta-Carotin gilt als sichere Quelle für Vitamin A. Wobei die Aufnahme dieser Vitamin-A-Vorstufe zudem eine wichtige Rolle bei der generellen Versorgung mit Vitamin A spielt.
Eine Mangel an Vitamin A kann man durch eine angemessene Aufnahme von Beta-Carotin in natürlich vorkommender Form verhindern. Wobei das Beta-Carotin, der Vorstufe von Vitamin A (Retinol), in angereicherten Lebensmitteln sowie in Nahrungsergänzungsmitteln vorkommen könnte. Dementsprechend lautet die Theorie. Ergebnisse aktueller Erhebungen zur Ernährung zeigen jedoch, dass große Teile der Bevölkerung mit der Nahrung das Beta-Carotin ebenfalls unzureichend aufnehmen.
Außerdem könnte es sein, dass viele Menschen aufgrund genetischer Veranlagung nur vermindert fähig sind, ausreichende Mengen an Vitamin A aus der Vorstufe Beta-Carotin zu bilden.
Aufnahme von Beta-Carotin – der Vorstufe von Vitamin A – erhöhen
Im Grunde genommen sollte die Menschen auf eine ausreichende Zufuhr von Beta-Carotin achten, damit man bei nicht Erreichen der empfohlenen Menge mehr Vitamin A zu sich nehmen kann. Idealerweise sollte die Bevölkerung eine angemessene Menge an Gesamt-Vitamin-A zu sich nehmen.
Allerdings sind die eingenommenen Mengen von Vitamin A und Beta-Carotin allgemein oft bedenklich gering. Wobei das Vitamin A unentbehrlich für Wachstum und Entwicklung ist. Außerdem für Augen und das Sehen sowie andere Funktionen im Körper sehr wichtig.
Zudem ist es auch für das Immunsystem sehr wichtig. Dementsprechend ist Vitamin A im Kampf gegen Infektionen sehr wichtig, was häufig übersehen wird. Hierzu zeigen aktuelle Studienergebnisse eine entscheidende Rolle von Vitamin A bei der Aufrechterhaltung gesunder Immunantworten und der Stärkung von Gefäßzellen. Das spielt auch in der Corona-Pandemie eine wichtige Rolle.
Die besonders wichtige Rolle von Vitamin A
Zudem spielt das Vitamin A in bestimmten Lebenssituationen eine besonders wichtige Rolle. Und zwar beispielsweise während der Schwangerschaft und Stillzeit. In diesem Sinne sollten betroffene Frauen die Zufuhr von Retinol erhöhen, um die gesunde Entwicklung des Kindes zu unterstützen.
In mehreren Ländern durchgeführte Studien lassen den Schluss zu, dass die Einnahmegewohnheiten in Europa, den USA und Asien sehr unterschiedlich sind.
Nationale Erhebungsdaten zeigen, dass die Aufnahmemenge von vorgebildetem Vitamin A oftmals bedenklich gering ist und nicht den Empfehlungen entspricht. Übrigens kommt Vitamin A als solches nur in tierischen Produkten vorkommt (vor allem in Leber).
Zu den anfälligsten Gruppen für einen Vitamin A-Mangel zählen jedenfalls vor allem Schwangere, stillende Mütter, Neugeborene, Kinder mit häufigen Infektionen, junge Frauen und Senioren. Außerdem sind Menschen betroffen, die keine tierischen Nahrungsmittel zu sich nehmen.
Ziele und Mechanismen von Vitamin A bei der Behandlung von COVID-19
Weltweit suchen Forscher nach Möglichkeiten, COVID-19 wirksamer zu behandeln. Schon früher zeigte das Vitamin A eine pharmakologische Aktivität bei der Behandlung von Lungenentzündung. Daher argumentieren Forscher, dass Vitamin A möglicherweise auch gegen eine Infektion mit SARS-CoV-2 dienen kann.
Deswegen haben Forscher die therapeutischen Ziele und Mechanismen von Vitamin A zur Behandlung von COVID-19 genauer unter die Lupe genommen. Dabei deuten bioinformatische Erkenntnisse darauf hin, dass die Wirkmechanismen von Vitamin A gegen SARS-CoV-2 die Immunreaktion unterstützen. Außerdem vermutet man durch das Retinol eine Hemmung der Entzündung sowie Einfluss auf biologische Prozesse im Zusammenhang mit freien Sauerstoffradikalen. Jedenfalls legen Daten auch nahe, dass Vitamin A die Behandlung von COVID-19 unterstützen kann.
Gegen Mangelerscheinungen
Nationale Verzehrstudien lassen darauf schließen, dass die Aufnahme von Beta-Carotin – als Vitamin A-Vorstufe – erheblich dazu beitragen kann, die unzureichende Vitamin A-Versorgung in weiten Teilen der Bevölkerung auszugleichen.
Studien aus Europa, den USA und Asien zeigen aber auch, dass ein großer Teil der Bevölkerung weniger als die notwendige Beta-Carotin-Menge zu sich nimmt. Und zwar, um die niedrige Vitamin A-Zufuhr aus Nahrungsquellen für vorgebildetes Vitamin A auszugleichen.
Neue Belege weisen übrigens darauf hin, dass suboptimale Werte an Vitamin A sowie Beta-Carotin Risikofaktoren für diverse chronische Krankheiten darstellen. Und zwar sogar weit höhere Werte als solche, die klinische Mangelerscheinungen hervorrufen.
Literatur:
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